(Hier geht es zu Teil 9: Vanuatu 2019, Lakatoro Festival, Malekula 17.- 22. August)

Das Festivalende wäre am nächsten Tag gewesen, doch wir entschieden uns nach Luganville weiterzuziehen. Der Wind passte und wir wollten Noahs Geburtstag mit anderen Kinderbooten weiter nördlich auf Espiritu Santo an einem Strand zu feiern und von dort aus weiter in die Banks zu segeln. Doch vorher stand noch ein strammes Zivilisationsprogramm auf dem Plan: Wäsche waschen, Diesel und Benzin beschaffen, Gas auffüllen, Einkaufen, Markt besuchen und weiter. Fast. Während unseres kurzes Aufenthaltes lernten wir diesmal auch Michelines Großtante Ruth und Familie kennen. Sie führte uns gemeinsam mit Heston, Melanie und Bradley aus in ein tolles Resort ‚Black Pearl‘, dass ein Schweizer vor ein paar Jahren eröffnet hatte. Super Strand, sehr beeindruckende Architektur insbesondere das Restaurants und das beste Essen, dass wir im gesamten Jahr genießen durften. Dann gab es auch noch Live Musik von einem Local, der es echt drauf hatte. Noah hatte in zwei Tagen Geburtstag, Ruth wünschte sich ‚head shoulders knees and toes‘ für ihn und es gab ein Happy Birthday vorab. So süß, wie stolz Noah da stand und es genoss wie ihm ein solch schönes Ständchen gesungen wurde. Wir betraten alle nach und nach die Tanzfläche, der Mann war echt gut und so rockten wir mitten am Tage in einem Resort in Vanuatu. Öfter mal was Neues;-) Nach unserem Restaurantbesuch machten wir auch noch ein wenig Kulturprogramm und besuchten gemeinsam den Million Dollar Point.

Million Dollar Point

Die Insel Espiritu Santo, oder kurz Santo, war zu Beginn des Pazifikfeldzugs der allierten Streitkräfte im zweiten Weltkrieg der größte Truppenstützpunkt innerhalb Vanuatus. Bis zu 100.000 Soldaten gleichzeitig erschufen in kürzester Zeit eine riesige militärische Maschinerie. Aufgabe der Soldaten war die logistische Unterstützung der Angriffe auf die Japaner auf der 1000 km entfernten und zu den Salomonen gehörenden Insel Guadalcanal. Santo selber wurde nur ein einziges Mal von japanischen Fliegern bombardiert. Einziges Todesopfer: Eine Kuh. Nach erfolgreicher Einnahme und Verteidigung von Guadalcanal durch die Amerikaner (siehe dazu auch das unbedingt lesenswerte Buch Helmet on my pillow von Robert Leckie) war die Stationierung in Vanuatu nicht mehr notwendig. Es stellte sich die Frage, was mit den durch das Militär auf die Insel mitgebrachten Maschinen wie z.B. Traktoren geschehen sollte. Der Regierung Vanuatus, bestehend aus einem politisch seltenen Condomonium aus Frankreich und Vereinigtem Königreich wurde eine Überlassung aller Gerätschaften zu einer Million Dollar angeboten. Dies wurde von deren Seite abgelehnt da man der Ansicht war, die Amerikaner würden sowieso alles zurücklassen. Trotzig wie sie so sind kippten und schoben die Amerikaner kurzerhand ihren ganzen Maschinenpark nahe der Südostecke Santos mit Bulldozern ins Meer. Die Bulldozer rollten als Letztes hinterher. Ein Name für die Stelle war schnell gefunden. Genau! Ironischerweise sank nur zwei Kilometer entfernt und einige Zeit vorher der 199 Meter lange Truppentransporter SS President Coolidge. Dieser hatte ebenfalls Millionen Dollar gekostet: 8.017.690 US$.

Ruth ist wirklich klasse und auch wenn wir Micheline in drei Monaten Vanuatu selber nicht treffen konnten, es war gut zu wissen, dass Ruth für sie Sorge trägt. Bei ihr war sie gut aufgehoben, da waren wir uns sicher. An diesem Abend noch brachen wir auf nach Hog Harbour, nahe dem bekannteren Champain beach. Hier hatten wir uns mit BRAVE (Neuseeländisches Boot), MIRABELLA (Schweizer), FAMILY CIRCUS (Kanadier) und QUINCO (Australier) verabredet und Noah hatte zu seiner Geburtstagsfeier geladen. Das war schon legendär, seinen Geburtstag mit gleich 5 Kinderboten feiern zu können. Kuchen und Spiele am Strand, bei so vielen Kindern konnte wir sogar richtig Spielen; Topfschlagen und Co. Schaut euch die Fotos an und überzeugt euch selbst. Einen Tag danach bekam ich die Möglichkeit mit den anderen tauchen zu gehen. Das war schon echt schön, ich war das letzte Mal ziemlich genau vor einem Jahr mit INVICTUS in Fulaga, Fiji getaucht, doch seitdem nicht mehr.  Georg war mit den Kids am Strand geblieben und alle hatten sich einen kleinen Sonnenbrand zugezogen.

Weiter mit Teil 11, dem letzten Teil unserer Vanuatu 2019-Serie, geht es in der kommenden Woche.

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