(Hier geht es zu Teil 5: Vanuatu 2019: Port Sandwich, Malekula 02.-06. Juli)

Port Stanley

Wir verließen Port Sandwich früh am Morgen und machten uns auf nach Port Stanley. Es sollte sehr windig werden und da wollten wir uns tief im Inneren der Bucht verstecken. Während sich draußen die Welle aufbaute, war es vor Anker schön ruhig und angenehm. Irgendwie waren wir alle bis auf Georg etwas verschnupft, doch die Kids machten mit Georg einen Ausflug zu einer nahegelegenen Mini Insel. Sie stiegen aus dem Dingi und waren in ihrem Element: Sand, Muscheln, Einsiedlerkrebse, eine Palme und interessante Neuentdeckungen; Sandstiele?! Siehe Fotos. Ich dagegen bin auch in meinem Element: Räume auf, mache sauber, entdecke Schimmel, putze, schreibe und fange an zu kochen.

Wala

Nach 3 Tagen fahren wir weiter nach Wala. Charly lacht uns schon aus dem Kanu entgegen, bevor unser Anker unten war und bietet uns eine ‚Tour historical site‘ an…Wir sind gespannt. An Land führt uns dann seine Frau Elisabeth zur historischen Stätte. Sie erzählt uns wie die Chiefs hier zu Versammlungen getrommelt haben. Wir sehen und die Kleinen trommeln auf unterschiedlichen Tamtams und Lino bekommt einen Drittnamen: Lino Marijn Tamtam. Sie zeigt uns die alten Steinplatten unter denen die Chiefs beerdigt wurden und auf denen dann zu ihren Ehren viele  Schweine geschlachtet wurden. Irgendwann gab es mal Kreuzfahrtschiffe, die hier hielten, das verändert die Menschen in kleinen Gemeinschaften wie dieser enorm. Elisabeth bat um uns um 500 VAT (1 Euro = 132 VAT) pro Erwachsenen und 200 VAT pro Kind. Für die Kinder hatten wir bisher noch nie irgendwas zahlen müssen, aber gut. Lieber und das taten wir natürlich trotzdem schauten wir wer etwas benötigte, dass wir vielleicht an Bord hatten und abgeben konnten; so gab ich zum Beispiel einem kleinen zwei Monate alten Baby (Iva) ein Fieberzäpfchen und wir versorgten die ein oder andere Wunde, ließen Kleidung und Spielzeug sowie ein paar Seile (für das Anbinden von Kühen an Kokosnusspalmen) im Dorf. Ein Mann versuchte Muscheln zu verkaufen, ich kaufte ihm zwei kleine ab und tauschte eine weitere gegen Angelhaken und Leine. Elisabeth und Charly waren ganz gierig nach Paracetamol, von denen wir ihnen auch ein paar gaben.

Wala ist schön, aber alle wollten etwas von Georg repariert haben; Inverter, Solarpanele, Fiberglasboote. Elisabeth fiel ständig was anderes ein was sie von uns haben wollte. Das war etwas nervig. Der Ankerplatz war schön und wirklich direkt am Strand, die Kinder hatten Spaß mit den lokalen Kindern. Noah eines Abends im Bett: Mama ich werde sie heiraten. Wen? Das Mädchen was mit mir gespielt hat: Ruth 15:-) Ja, Ruth war ein wahrer Diamant im Dorf: Ihr Lächeln, ihre Herzlichkeit. Noah hatte schon recht; einfach zum Verlieben. Auch Lino raste mit über den Strand und begann mit Verstecken zu spielen. Er hielt sich die Hände vor die Augen und machte ‚nahhhnahhhnahhhnahhh‘ und dann hielt er sich seinen Mund zu und begann zu zählen, wirklich süß, wie er immer mehr dabei ist. Wir reparieren eine Kleinigkeit an der Windsteueranlage (die wir schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt haben) und machen schön klar Schiff.

Vao, Ratua

Vor unserem Hopser in die Zivilisation nach Luganville, Espiritu Santo halten wir noch in Vao. Kurz vor unserer Ankunft fangen wir einen Barrakuda. Wir essen Barrakuda selber nicht zum einen aufgrund der Gefahr Ciguatera zu bekommen und zum anderen, weil es uns nicht wirklich schmeckt; die Einheimischen essen ihn gern und wir bringen ihn noch schnell an Land. Wir hatten von Lucy gehört, die einen für ein paar VAT über die Insel führt (ja auch hier hatte der Kreuzfahrt Tourismus seine Spuren hinterlassen). Wir fuhren an Land, fragten nach Lucy und schenkten ihr den Barrakuda. Für den nächsten Tag verabreden wir uns für einen Spaziergang über die Insel. Sie bittet uns gleich 2000 VAT zu bezahlen. Ein recht stolzer Preis, doch es sei ihr gegönnt, es ist schwer genug in Vanuatu Geld zu verdienen. Lucy hat vier kleine Mädchen. Eine ihrer Töchter heißt Moana und wir spielen ihr den Moana Film auf einen USB-Stick. Lucy hat Zugang zum Laptop der Gemeinde, denn ansonsten ist es eher selten, dass jeder einen Laptop in seiner Hütte hat. Lucy ist sehr freundlich, erklärt einiges und führt uns auch zu ihrem Onkel, bei dem wir ein eigenes handgeschnitztes Dugout Kanu erwerben. Wir waren ganz glücklich; es ist schön verarbeitet und es direkt beim Schnitzer persönlich zu kaufen war auch super. Mal sehen, auf welchem Schrank das einmal landet.

Unterwegs sammelten wir mit ihr ein paar Pampelmusen und Orangen und sie fragte mich, ob ich sie am nächsten Tag mit in ihren Gemüsegarten begleiten wollen würde, doch wir entscheiden uns in Richtung Luganville weiterzufahren. Chris aus Loltong, Pentecost hatte uns von einer Hochzeit im Dorf berichtet und uns gefragt, ob wir nicht schon etwas früher kommen könnten, um seine Neffen mit zu verheiraten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so planten wir noch einen kurzen Stop vor Ratua an einer schönen Anchorage mit tollem Schnorcheln direkt vor dem Resort ein.Wir Schnorcheln, spielen am Strand, sehr schönes Resort, fahren mit dem Dingi um die gesamte kleine Insel.

Luganville

Am 15. Juli waren wir in Luganville zum Versorgen und Proviantieren; drei große Taschen Wäsche geben wir in die Hände des Beachfront Resorts, wir besorgen 80 l Diesel, die wir seit Port Vila verfahren hatten, ließen unsere Gasflaschen füllen, besuchten den Supermarkt, den Hardware Store und kauften in einem Secondhand Laden noch mehr Klamotten zum Verschenken in den Dörfern. Wir treffen Diego und Marina wieder, lunchen zusammen und lernen Tobias und Rinnie kennen. Tobias ist Deutscher, Rinnie (Ni-Van) und ihre kleine Tochter Hilda ist so süß. Sie bereiteten sich vor auf eine Reise nach Deutschland und waren so freundlich die Blutprobe und meine kaputte Brille mitzunehmen und dann innerhalb Deutschlands zu verschicken. Der Transport erschien uns sicherer anzukommen als über die internationale Post. Der Plan ging auf, denn netterweise konnten ein paar Freunde, die in Port Vila leben mir die reparierte Brille ein paar Wochen später aus Deutschland wieder mitbringen. Danke Barbara!!!

Micheline, die eigentlich hier nun in Luganville bei einer Großtante lebt, war leider gerade in Vila, so dass wir uns mit ihr nicht treffen konnten, doch Heston, Michelines Vater und Bradley waren für ein paar Wochen in Luganville und so trafen wir uns auch mit ihnen zum Lunch am Markt. Als ich fragte, ob er mit den Kids vllt. Schon zum Spielplatz wollte reagierte er nicht wirklich, erst Stunden später verstand ich warum. Er hatte noch nie zuvor einen Spielplatz gesehen, hatte meine Frage bzw. Aufforderung überhaupt nicht verstehen können. Er war zum ersten Mal in der ‚großen‘ Stadt, das erste Mal runter von Pentecost. Was ein Abenteuer. Wir waren sehr effektiv in der Stadt, trotz unserer Lunchausflüge, so konnten wir schon am nächsten Tag nach Palekula (ein Ankerplatz um die Ecke) aufbrechen, wo hoffentlich Diego inzwischen seine Tochter samt ein paar Ersatzteilen für uns an Bord genommen hatte. Wir hofften auf eine neue Kamera für unsere Drohne, die in Pentecost im Tower ihr Leben gelassen hatte. Diego da, Tochter da, Ersatzteile da und sogar ein storniertes Geburtstagsgeschenk für Noah – sehr schön. Wir waren bereit nach Lolotong, Pentecost zu fahren und hoffentlich rechtzeitig zur Hochzeit dort anzukommen.

Weiter zu Teil 7: Vanuatu 2019, Teil 7: Loltong, Pentecost 18.- 31. Juli

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