Hallo ihr Lieben,

während bei den meisten von euch das Herbstwetter für Kühle und viel Regen sorgt, schwitzen wir bei großer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und ausgiebigen Regenschauern in den Salomonen. Wir haben gestern ausklariert und in wenigen Stunden werden wir zu den Shortland Islands aufbrechen, dann noch ein weiteres Atoll, das zu den Salomonen gehört und ein oder zwei illegale kurze Stopps auf einsamen Inseln in Papua Neuguinea (PNG), bevor wir in 1-2 Wochen in Rabaul einklarieren werden. Das Internet hier ist nicht das schnellste und es ist recht teuer (ca. 50 Euro für 6,3 GB), daher hoffen wir auf PNG, um dann bei guter und möglicherweise günstigerer Verbindung ein paar Fotos der letzten Wochen hochzuladen. Doch damit ihr vor dem Kamin schon ein wenig schmökern könnt, kommt hier schon einmal unser Reisebericht der Salomonen, Teil 2:

22.-26.09.2019 Santa Ana

Wir hatten bereits bis zu unserer Ankunft in Santa Ana berichtet. Santa Ana war ein durch Riffe sehr geschützter, ruhiger Ankerplatz direkt vor dem Dorf. Ein großes Dorf, eine kleine Stadt für salomonische Verhältnisse. Die Einwohneranzahl mit den anderen beiden kleinen Dörfern auf der anderen Seite der Insel lag ca. bei 2000; 400 Kids besuchten die Grundschule. Die Grundschule hat in den Salomonen 6 Jahrgänge. Das ist denke ich sehr vorteilhaft, da sich viele Familien nur die Grundschule leisten können. Gleich nachdem der Anker unten war, kam das erste Kanu, bot uns Limonen an. Ich gab den Jungs ein gewünschtes Herrenshirt dafür und sie waren glücklich. Wir hatten gerade eine Nachtfahrt hinter uns. Miya von FAMILY CIRCUS war bei uns, Papa Georg, Chris und Sayo schliefen, nachdem wir bei uns an Bord ein paar Pfannekuchen gefrühstückt hatten. Ich versuchte Kinder zu hüten und alle heranpaddelnden Kanus zu bedienen. Nach den Jungs kamen zwei Frauen, sie hatten ‚Salat‘ (der ungefähr dem in Deutschland welken wegzuschmeißenden Außenblättern eines Salates glichen), ein paar Bohnen, lokale Äpfelchen und Eier im Kanu dabei und boten diese im Tausch gegen Kleidung an. Die Frauen waren allerdings sehr fordernd und für meinen Geschmack etwas unverschämt. Sie wollten immer mehr; Kinderkleidung, Frauenkleidung, Waschmittel, Parfum, Shampoo…ich gab ihnen netterweise von allem etwas und bekam ein paar lokale Mini Äpfel, 3 Eier (obwohl sie mehr dabeihatte) und ein paar Bohnen. Dann war ich froh als sie endlich wegpaddelten. Kurze Zeit später kamen sie zurück und fragten, wo der Kürbis herkommen würde, der sich in unseren Gemüsenetzen draußen im Cockpit befand. Wir hatten noch drei aus Vanuatu und ich gab ihnen einen und sagte, dass ich mich dann über mehr Eier oder alternativ über Tomaten freuen würde. Mir ist ja lieber, dass sie fragen, als das sie ihn stehlen, aber krass fand ich schon, dass sie sich nicht mehr haben blicken lassen und im Gegenzug nichts vorbeibrachten. Diese meine Naivität ist hier in den Salomonen anscheinend abzulegen. Zwei kleine Mädels wollten 2 Snakebeans (Mischung aus Schlangengurke und Bohne zum Kochen) gegen Zahnpasta tauschen und den Wunsch erfüllte ich ihnen gerne. Ich gab ihnen noch zwei Haarspängchen dazu und als ich ihnen die Zahnpasta in ihren Schoß warf, prallte sie vom Knie ab ins Wasser. Das Mädchen sprang DIREKT hinterher, doch die Tube sank schneller als wir gucken konnten und natürlich gab ich ihr noch eine, da war sie sichtlich erfreut. Dann kam noch ein Kanu mit vier Mädels, ich glaube sie brachten uns ein paar Trinknüsse und freuten sich über Haarspangen. Etwas stressig, es kam einer nach dem nächsten und teilweise gleichzeitig angepaddelt und dann kam noch einer mit Holzschnitzereien. Ich schaffte es ihn auf in einer Stunde zu vertrösten, dann kam er wieder, doch erstens gefielen uns die Sachen nicht wirklich und zweitens hatten wir noch gar keine Solomon Dollar. Wir schenkten ihm ein wenig Angelschnur und ein paar Köder und entschuldigten uns, dass wir ihm ansonsten nichts abnehmen würden. Er kam von einer Nachbarinsel und war 2 Stunden rüber gepaddelt gekommen, als er uns am Morgen hat ankommen sehen. Schade für ihn. Am Nachmittag schafften wir Mamas und alle Kids der FAMILY CIRCUS und der ZIG ZAG es kurz an den Strand und wurden von ca. 40 Kindern begrüßt. Ein Mann saß am Strand und spielte etwas Gitarre, es war Sonntag, ein paar Frauen kamen auf uns zu und wir tauschten uns kurz aus. Freundlich, aber nicht überschwänglich. Begeistert waren wir von der Schönheit der Muscheln, die man am Strand in Massen einfach so aufsammeln konnte. Die Kids plantschten, wir quatschen etwas und dann war es auch schon wieder Abend. Am nächsten Tag machten wir uns dann an Land mit dem Ziel das Dorf zu besuchen. Eine junge Mama führte uns einmal zur Kirche, zum Gemeindehaus, einmal quer durch das Dorf. Die Menschen waren etwas distanziert, ich hatte das Gefühl, dass sie uns skeptisch betrachteten und das vor allem die mangelnden Englisch Kenntnisse sie von einer näheren Kontaktaufnahme abhielt. Wir liefen auch zur Krankenstation im Ort und trafen dort Stewart. Er und seine Frau leiten die Klinik. Stewarts Englisch war super, er interessierte sich sehr für unsere Reise und erzählte uns einiges über Santa Ana und so kam es, dass er einen Truck, der zwei vorhanden Trucks auf der Insel, organisierte und am nächsten Tag mit uns auf die andere Seite der Insel fuhr. Es wären vielleicht 45 Minuten Fußweg für einen Erwachsenen gewesen, doch mit den Kids in der Hitze erschien uns ein Truck sinnvoller. Stewart begleitete uns zu den Spirithäusern, als wir im Dorf ankamen, meinte er, dass Frauen keinen Zutritt hätten. Aha…da die Häuser allerdings offene Hütten waren, konnten wir das wichtigste von außen betrachten. Sie waren geschmückt von geschnitzten Meeresbewohnern und Vögeln, Staturen standen vor dem Eingang und in den Hütten sah man geschnitzte Kanus mit Gebeinen und Schädeln, Knochen in Körben und Schalen, in denen man früher das Essen zum Spirithaus gebracht hätte. Es waren zwei Hütten und auch wenn uns das ganze Dorf, insbesondere die Frauen und Kinder begrüßt hatten, blieben alle Frauen und Mädchen wie an einer unsichtbaren Linie vor den Hütten stehen. Als Touristen durften wir nähertreten, nur eben nicht ganz in die Hütten. Chris wurde hineingeführt und wir versuchten zu verstehen, warum Frauen der Eintritt verwehrt wurde. Die Antwort: It’s all about Spirit. In der Salomonischen Kultur werden den Frauen mächtige und böse Kräfte, in Englisch ‚bad spirits‘ nachgesagt, so dass ihnen zu bestimmten heiligen Stätten der Zutritt verwehrt ist. Bei nicht Beachtung der Tabuzonen droht der Frau und ihrem näheren Umkreis Krankheit und Tod. So einfach ist das, da halten wir uns doch besser dran. Zurück an Bord der ZIG ZAG: Wurmalarm. Es krabbelte in Linos Pampi…gut das wir Stewart kennengelernt hatten, er gab uns Wurmmittel…just in case: für alle.

Am nächsten Tag konnten wir für unsere gesamte Crew feststellen: ‚Da ist der Wurm drin‘. Jut, dass wir genügend Tabletten bekommen hatten. Unabhängig davon gab es heute etwas Großartiges zu feiern. Die kleine Miya von FAMILY CIRCUS hatte Geburtstag. Wir starteten ihren dritten Ehrentag mit einem Pancake Frühstück. Es regnete immer wieder, so verbrachten wir einen gemütlichen Tag an Bord, schlemmten uns durch den Morgen, wir spielten und quatschten und am Abend kochten wir zusammen und als Nachtisch gab es Geburtstagskuchen.

Wir waren bereit weiter zu segeln…dabei hatten wir unüblicherweise noch immer nicht den Chief besucht. Also machten wir uns noch einmal auf ins Dorf und begaben uns auf direktem Wege zu Chief John. Dieser machte unsere Kapitäne darauf aufmerksam, dass er sich schon am ersten Tag über einen Besuch von uns gefreut hätte und wollte sicher gehen, dass wir schon einklariert waren und er war sehr beruhigt zu hören, dass wir ganz legal in seine Bucht gekommen waren. Außerdem wollte er uns gerne ein paar seiner Holzschnitzereien verkaufen. Nach etwas verhandeln, kauften wir ihm ein paar geschnitzte Fische ab, verabschiedeten uns mit der Bitte, um das Geben einer Impfung für Lino von Stewart und seiner lieben Frau, die Lino den Piekser erfolgreich verabreichte und bereiten uns für die nur kurze Fahrt nach Fregatbird Island vor.  Wir waren quasi schon ankerauf als noch eine Frau und ein paar Kinder in kleineren Kanus zu uns gepaddelt kamen. Sie hatte eine Brotfrucht, ein paar Bananen und wir tauschten diese im Einvernehmen gegen ein paar Kinderklamotten. Eines der Kinder hatte ein Minikanu und als die Frau merkte, wie sehr es uns gefiel, bot sie es uns für 200 Solomon Dollar an. Wir gaben ihr 15 US-Dollar, das Kind stieg um und wir hatten noch etwas mehr zum Verstauen. Das Kanu passte achtern genau auf die Badeplattform, also losvertäut.

26.-28.09.2019 Fregatbird Island, gegenüber von Makira Island

Kurz vor der Dämmerung erreichten wir Fregatbird Island. Was ein schönes Plätzchen, direkt gegenüber von Makira, Marunga Harbour. Am Abend kommen tausende Fregattvögel und kreisen über der Insel bis sie sich dann nach und nach in den Bäumen niederlassen. Am Morgen steigen sie in Scharen wieder in die Lüfte. Super Schauspiel! Wir ankern nur wenige Meter vom Strand und können von Bord aus einfach rüber schwimmen, heute Abend aber nicht mehr. Der kurze Abstand zur Insel, kam uns ganz gelegen, denn irgendwie wollte unser Außenbordmotor nicht mehr anspringen. Am nächsten Tag widmeten Chris und Georg ihm einige Aufmerksamkeit, aber nix zu machen. Glühkerze ausgetauscht, alle Kabel und Stecker kontrolliert, nichts, nichts, nichts und wieder nichts. Wir hoffen auf einen Fachmann in Honiara, bisher kutschierten uns Chris und Sayo netterweise von A nach B. Paddeln mit unserer fünfköpfigen Crew in unserem Dingi macht nur mäßig Laune. Das Inselchen war schön, überschaubar und umsäumt von ganz netten Korallen. Henry lebt dort mit seiner Familie, nur drei Hütten, keine nervigen Nachbarn. Dafür tausende von Fregattvögeln und in naher Zukunft ein kleines Eco Resort für Surfer. Wir machten einen Spaziergang rund herum, schnorchelten, spielten am Strand und genossen am Morgen und Abend die unzählig vielen Fregattvögel. Als Georg, Lino und ich von unserem Spaziergang rund um die Insel zurückkamen, rannte Noah uns entgegen und zeigte uns ein Ei, welches er gerade am Strand ausgegraben hatte. Da uns Lesley schon bei der Ankunft am Strand ein recht großes Ei eines Megapode Vogels (ein Großfußhuhn) gezeigt hatte, dass er gerade gefunden hatte, waren wir etwas, aber nicht allzu sehr überrascht über Noahs Fund. Die lokalen Mädels, die von dem gegenüberliegenden Dorf zum Spielen rübergekommen waren, hielten allerdings noch zwei ‚gefunden Eier‘ in den Händen und mit einem Lächeln erklärten sie, diese Hühnereier versteckt zu haben, sie hatten sie extra für uns mitgebracht. Lesley hatte uns bereits am Morgen ein paar Limonen gebracht und wir hatten seiner Nichte, die mit im Boot saß ein Shirt geschenkt. Er fragte uns, ob wir sonst noch etwas brauchen könnten, er würde sich sehr über eine Sonnenbrille freuen. Am Abend brachte er uns dann eine gewünschte Staude Bananen und ich gab ihm Georgs alte Sonnenbrille. Deal. Insgesamt ein sehr netter und empfehlenswerter Halt. Sayo hatte sogar das Glück zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und mit Riesen Mantas zu schnorcheln. Doch wir haben noch viele viele Meilen vor uns und so viele Wunschziele, also weitergeht’s. Am nächsten Tag brachen wir zu den Three Sisters auf.

28.-30.09.2019 Malaupaina Island, Three Sisters

Malaupaina Island ist die südlichste Insel der Three sisters. Wir hatten irgendwoher Wegpunkte zu einer angeblichen Anchorage. FAMILY CIRCUS war bereits eine Stunde vor uns in der großen von Riffen umsäumten und durchzogenen Lagune angekommen, der Ankergrund war tief (bis 20m Tiefe sind ok zum Ankern, doch am Liebsten haben wir so 6-12m); sie hatten die Bucht bereits ausgecheckt und gemeinsam entschieden wir uns im Päckchen mit einem Anker und einer Heckleine an Land festzumachen. Fender und Leinen raus…seit Noumea waren wir nicht mehr in einer Marina gewesen und nun dockten wir uns an die FAMILY CIRCUS. Das klappte recht gut und insbesondere die Kinder genossen, die Möglichkeit des ständigen Bootwechsels. Nachdem die Boote gut vertäut waren, kam auch schon das erste Kanu; Papaya gegen Schulhefte. Und nicht ganz unwichtig, klärten wir auch gleich, ob es hier Krokodile gibt oder man einfach schwimmen gehen kann. Krokodile gibt es eine Insel weiter, hier nicht. Dann sprangen wir ins Wasser; krass was war das klar und so viele Fische und farbenprächtige Korallen. Das Wasser war so ruhig, dass man schon vom Boot aus bis auf den Grund schauen und die Unterwasserwelt beobachten konnte. Was ein Vorgarten. Ich überlegte, ob wir vielleicht allen Fischen einen Namen geben sollten und so lange bleiben sollten bis sie auf ihren Namen hören. An einem alten Pier spielten ein paar Jungen, wir schwammen mal kurz rüber und sagten Hallo und versprachen am nächsten Tag ins Dorf zu kommen. Sie waren ganz aufgeregt uns zu sehen, viele Yachten schaffen es wohl nicht hier her.

Am nächsten Morgen sprangen die Kids als erstes mit Sayo und Chris ins Wasser, während Georg und ich klar Schiff machten. Man kann sich wahrscheinlich kaum vorstellen, wieviel wir aufräumen, verräumen, putzen und sortieren müssen; bei 5 Leut (chen) auf dem Boot ist es in unseren Augen ein Muss, sonst wird man gaga. Nach einer kleinen Lunchpause an Bord, paddelten wir rüber an Land und wollten das Dorf besuchen. 3 Erwachsene und ein Kind ist zu viel, um per Kanu trockenen Fußes an Land zu kommen. Zu mindestens, wenn zwei Erwachsene Georg und Irene heißen. Immerhin sind wir nicht gekentert, das Kanu ist nur langsam vollgelaufen. An Land begrüßten uns ein paar Kinder und wenige Erwachsene. Die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Insulanern und uns hier in den Salomonen hielten sich im Allgemeinen eher in Grenzen. Unser Pidgin-Englisch und ihre Englisch Kenntnisse waren sehr beschränkt. Ich hatte Bananenkuchen gebacken für alle im Dorf und mir wurden viele Hände entgegengestreckt. Spannend war zu sehen, dass die Kinder hier eine Kokosnuss quasi komplett; mit Haut und Haaren verspeisten. Es war eine besondere Art Kokosnuss, doch uns sagte der Geschmack der Kokosnussbastschale nicht ganz so zu. Über trockengefallene Korallen (es war gerade Niedrigwasser) führte uns ein Weg ins Dorf. Man sollte seine Schuhe dann doch auch mal an Land mitnehmen und nicht wie ich an diesem Tag, sie an Bord vergessen. Einen Dorfkern gab es nicht, eher einen Weg der rund um die Lagune führte und an dem es immer wieder rechts und links ein paar Hütten gab. Ein Mann zeigte uns sein Zuhause, seinen Zugang zur Lagune und den Fang des Vorabends: zwei Grüne Meeresschildkröten; sie lagen auf dem Rücken und paddelten ab und zu langsam mit ihren Flossen in der Luft. Er meinte sie könnten in diesem Zustand noch bis zu einer Woche leben. Warum sie dort lagen? Schildkrötenkotelett für die Einwohner. Die Kleinere von beiden (ca. 60cm Durchmesser) nahm er einmal in die Hand und drehte sie für unsere Kids um, da paddelte sie erst recht los. Was hätten wir sie gerne wieder ins Wasser gesetzt…

Etwas weiter sortierte ein Mann am Strand ein paar Muscheln, die für die Herstellung von Knöpfen nach Honiara, die Hauptstadt der Salomonen verkauft wurden. Vor einer Hütte saß ein Pärchen und knotete gerade ein neues Palmenblätterdach und unter einem anderen Vordach saß eine ältere Frau, die im Meer gefundene oder angespülte Plastikteile und Plastikflaschen in lange schmale Streifen zerschnitt und in 1,5 Liter Plastikflaschen schob. Zuerst dachte ich, dass es irgendwelchen Dekozwecken dienen sollte, doch wie sich später rausstellte, konnte sie diese nach Honiara verkaufen. Sie wurden eingeschmolzen, ob aus Recycle Gründen oder doch aus umwelttechnischen Gründen, nachdem Motto ‚Wir belohnen euch, wenn ihr den Müll aus dem Meer holt‘ ist uns leider noch nicht bekannt. Wir verteilten fleißig unseren mitgebrachten Bananenkuchen, tranken ein paar Trinknüsse und schlenderten durch das Dorf. Chris war so nett und war zurückgelaufen und holte uns per Dingi ab. Der Wind hatte etwas zugelegt und so legten wir noch eine weitere Heckleine zum Land und schmissen auch ZIG ZAGs Anker noch über Bord. So waren wir sicher. Kurz vor der Dämmerung wollten wir noch den Chief besuchen, Zuhause war allerdings ‚nur‘ seine liebevolle Schwiegertochter und ihre 5 Kinder. Der Chief und sein Sohn waren nach Makira, auf die gegenüberliegende Hauptinsel gefahren. Heute Abend sollten sie wieder da sein. Wir schenkten den Kids ein paar Klamotten und auch für das Baby hatten wir ein Babytuch dabei. Besonders freundlich war der ca. 9-jährige taubstumme Sohn, der die ganze Zeit strahlte, gestikulierte und auch redete, nur waren seine Laute für uns nicht verständlich. Er war so happy mit seiner neuen Spiderman Hose, sie war ihm noch etwas zu groß, doch er verschwand gleich ins Haus und holte sich ein großes Gummi, was er sich um die Hüfte zog; dann lächelte er uns an und machte uns sehr deutlich wie überglücklich er über unser Geschenk war.                    

Am nächsten Abend wollten wir in den Marou Sound fahren. Langsam näherten wir uns der Hauptstadt. Doch auf keinen Fall wollten wir hier weg, ohne nochmal abzutauchen. Sayo, Mia und ich schnorchelten uns am Riff entlang, immer weiter und weiter. Wir mussten nicht auf Mia warten oder extra langsamer machen. Sie ist inzwischen eine echte kleine Meerjungfrau und liebt es in die Unterwasserwelt einzutauchen. Sie ist ganz entspannt und genießt alles was sie sieht. Die Sicht war beeindruckend, das Riff und alle seine Bewohner unbeschreiblich farbenprächtig und vielfältig, vielfältiger denn je. Eine Schildkröte und ein Hai rundeten den absoluten Schnorchel Erfolg ab. Wirklich grandios und ein absolutes Muss, wenn man hier in den Salomonen segelt. Kurz nach Anbruch der Dunkelheit, folgten wir unserem Track raus aus der Lagune.

01.-04.10.2019 Tavanipupu, Marou Sound

Am nächsten Morgen segelten wir entlang vieler kleiner, palmenbegrünter, sandumsäumter Inseln und entschlossen vor Stewart Village, zwischen zwei Riffen, den Anker fallen zu lassen. Wenige Minuten später kamen die ersten Kinder im Kanu, um uns zu begrüßen. Nach einem kleinen Frühstück, holten die Männer ein wenig Schlaf nach und ich machte mich mit Sayo und den Kids auf zum Strand. Dort warteten schon einige Frauen, Männer und Kinder auf uns. Nach einem kleinen Austausch, wer, woher und warum, wieso, weshalb, zeigten sie uns ihre Katholische Kirche und ihr Dorf. Einer der Jungen kletterte eine Palme hinauf und holte uns ein paar Trinknüsse runter, eine andere Frau schenkte uns ein paar riesen Bananen und immer wieder gab es heftige Regenschauern, die wir in der Kirche oder unter irgendwelchen Vordächern abwetterten. Die Menschen hier im Dorf erschienen uns ganz besonders freundlich, interessiert und das zeigte sich insbesondere daran, dass unsere Kinder vom ersten Moment an mit den lokalen, wenn auch etwas älteren Kindern unterwegs waren, spielten, tanzten und herumalberten. Ein Ort zum Wohlfühlen, doch für uns leider nur ein kurzer Halt. Zum einen, weil der Wind zunahm und der Ankerplatz zunehmend schaukeliger wurde und zum anderen, weil FAMILY CIRCUS gerade eben auf der Grenze zur Tabu Zone ankerte. Eine Tabu Zone für Frauen; ein Riff Gebiet, das Frauen nicht betauchen, beschnorcheln, bepaddeln, beschwimmen oder beankern sollten. Ansonsten Gefahr auf Krankheit oder Tod. 

Ankerauf und durch den nächsten Regenschauer fuhren wir weiter bis nach Tavanipupu. Begrüßt wurden wir gleich von Joe, der uns versicherte hier einen sicheren Ankerplatz zu haben und uns herzlichst einlud am nächsten Tag ins Dorf zu kommen. Gleich am nächsten Morgen, kam er rüber gepaddelt und zeigte uns seine Muschelsammlung, die er uns zum Tausch anbot. Es waren wirklich wunderschöne Muscheln, die wir gerne gegen Buntstifte, Schulhefte und einen warmen Kapuzenpulli tauschten. Super waren auch die Bohnen, die er uns zusätzlich noch gab. Frisch, knackig und geschmacklich die Besten, die wir in ganz Vanuatu und den Salomonen verkosten durften. Am Mittag machte meine ganze Crew einen Mittagsschlaf und ich backte einen Geburtstagskuchen für Lino, der am nächsten Tag 2 Jahre werden sollte. Es ist echt heiß hier in den Salomonen. Die Hitze sorgt unteranderem dafür, dass auch Mia, manchmal Georg und vor allem Noah des Öfteren Lino beim Mittagsschlaf beiwohnten. Ich geh dann lieber früher ins Bett, ich bin nicht so der Powernepper bei Helligkeit. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch das kleine Dorf und versprachen am nächsten Tag mit einem Geburtstagskuchen zurückzukommen. Kuchen verstanden sie, doch da es hier eher nicht üblich war seinen Geburtstag zu feiern, wussten sie nicht wie ihnen geschah am nächsten Tag. Linos Geburtstag starteten wir mit einem Pfannekuchen Frühstück mit der Crew der FAMILY CIRCUS auf der ZIG ZAG. Dann fuhren wir mit dem Dingi zu einer dieser sandumsäumten Inseln und erfrischten uns im hier gar nicht mehr allzu kühlen Nass. Die kleine Mia ließ sich an diesem Tage das erste Mal so richtig treiben und erschnorchelte sich ihren erste Nemo. Auch Noah vertraute dem Schnorchel immer mehr und warf einen persönlichen Blick auf Dori und Nemo. Lino plantschte fröhlich mit uns im Wasser, im Dorf wurde er von ca. 25 Kindern kräftig besungen und wir ließen den Abend gemütlich an Bord der FAMILY CIRCUS ausklingen. Georg und Sayo hatten ein Abendessen vorbereitet, während ich alleine noch eine kleine Runde durch das Dorf schlenderte. Ich hatte noch ein paar Klamöttchen für ein zwei Monate altes Baby rausgesucht, die ich gerne noch übergeben wollte. Dabei stellte ich fest, dass dieser kleine Wurm eine Boil (Eiterbeule) hatte, ich erklärte was wir damit machen würden und ich wurde von zwei Jungen per Kanu zurück zur ZIG ZAG gepaddelt. Joe folgte mir kurze Zeit später und ich schrieb ihm auf, wie Boils am besten zu behandeln sind und was dafür benötigt wird. Wir gaben ihnen ein Starterset mit Pflastern und Antibiotika Creme, leider keine Zugsalbe, da wir selber nur eine an Bord hatten. Ich wünschte wir könnten jedem Dorf Zugsalbe, Pflaster und Antibiotika Creme spendieren, das würde die unzähligen Narben von Boils stark reduzieren.

Am nächsten Morgen brachen wir recht früh zur Hauptstadt auf.

04.-12.10.2019 Honiara

Wir hatten gehofft alles Notwendige in ca. 3 Tagen erledigt zu haben; wir hofften auf einen Bankautomaten, der uns nach 3 Wochen in den Salomonen, endlich mit den hiesigen Dollars ausstatten würde, auf etwas Internet, auf einen Fachmann, der unseren Außenbordmotor wieder hinbekommt, auf eine Waschgelegenheit mit Waschmaschinen, wir wollten gerne Müll loswerden, mussten noch einmal zu Immigration und Zoll, um unsere Einklarierung zu vervollständigen, wollten gern den Gemüsemarkt besuchen und Eier, Milch, Brot, wenn möglich etwas Fleisch und weitere Klamotten, Schulhefte und Co zum Verschenken auf den Inseln erwerben, evt. noch eine Touritour zu Gedenkstätten des zweiten Weltkrieges buchen und Abfahrt und natürlich Gas, Diesel und Benzin auffüllen. Das haben wir auch fast alles geschafft. In 9 anstelle von 3 Tagen. Die ersten zwei Tage haben wir gebraucht, um alle Informationen zu sammeln uns zu orientieren, Sim Karten und Guthaben zu kaufen und unsere Wäsche zu übergeben. Letzteres was letztendlich ein Desaster; das kann man sich einfach nicht vorstellen. Ein Waschraum mit zwei Maschinen wurde für reaktiviert; ausgespritzt, eine der Maschinen lief gar nicht, die andere unerklärlich langsam und ewig, daher wollten die Damen einfach mit der Hand waschen. Ich half ihnen im Hinterhof des Yachtclubs eine Wäscheleine aufzuhängen, für die Massen an Wäsche, allerdings ein Witz. Als wir vom Markt zurückkamen, war fast alle Wäsche fertig. Naja sie lag nass in den Säcken und wir behingen FAMILY CIRCUS und ZIG ZAG mit Tonnen von Wäsche und mussten leider feststellen, dass die Damen sehr seltsame Flecken in einige Kleidungsstücke reingewaschen hatten. Erschreckend hässliche und erschreckend viele. Am nächsten Tag behaupteten sie, die Flecken wären schon alle vorher drin gewesen und trotz nochmaligen waschen, war daran nichts mehr zu machen. Boah war ich sauer! Vor allem aber über die Behauptung, die Flecken wären schon vorher drin gewesen…das war so fleckig, das würde ich noch nicht einmal mehr verschenken wollen. Wir auch immer…Wäsche erledigt, wenn auch nicht zufriedenstellend. Die Ersatzteile für unsern Außenbordmotor sollten 8-mal soviel kosten wie in Europa oder den USA. Wir beschlossen letztendlich einen neuen 15 PS Yamaha Außenbordmotor zu kaufen. Wir bezahlten ihn mit US Dollar Noten, die wir 2016 in Panama aus dem Automaten gezogen hatten. Damals hatten wir gedacht ganz viel Geld für Französisch Polynesien mitnehmen zu müssen, da die Inseln sicherlich nicht so etwas wie einen Automaten haben würden…hatten wir gedacht…nix da…französische Infrastruktur, Banken fast auf jeder Insel. Also haben wir die Dollar nun in PS eingetauscht. Gemeinsam mit FAMILY CIRCUS kauften wir 25 Kilo secondhand Klamotten aus Australien für ca. 160 Euro und teilten die Klamotten auf die beiden Boote auf. Buntstifte, Schulhefte, Haargummis und Co und der Rest der Einkaufsliste war besorgt und wir waren sehr froh als wir nach 9 Tagen endlich Anker auf gingen. Honiara war dreckig, stinkig, staubig, rot verrotzt von den Betelnussliebhabern, es gab unendlich viele Autos, hunderte Chinaläden, die alle dasselbe verkauften, einen riesigen Obst- und Gemüsemarkt, aber ebenfalls nicht der sauberste und hier und da lungerten Typen rum, die nicht nur von einem Bier und ein paar Betelnüssen drauf waren. Nicht destotrotz hatte die Stadt eine für uns notwenige Infrastruktur.  Wir versuchten alles recht effektiv zu gestalten, doch auch die Hitze und die immer wiederkehrenden starken Regenschauern erleichterten uns unsere Arbeit nicht. Es gab zwei Eisdielen in der Stadt, je nachdem zu welcher Tageszeit man kam, konnte man aus ein oder zwei Sorten auswählen. Es war ein Eis, qualitativ allerdings nicht zu vergleichen mit einer Kugel einer durchschnittlichen deutschen Eisdiele. Es gab einen Bäcker; weißes, weiches Matschebrot; das allerdings geschmacklich hervorragend. Wirklich. Sayo hatte einen Heimatsaufenthalt in Kanada geplant, daher nutzten wir auch das Internet, um einige Notwendigkeiten und Ersatzteile zu bestellen. Am 12.10., es war eigentlich schon fast zu spät loszufahren, aber wir wollten weg, motorsegelten wir rüber in die Sandfly Passage.

13.09.2019 Sandfly Passage

Wir ankern bei Dunkelheit in einer ruhigen Lagune vor einem kleinen Örtchen. Zwei Kanus zeigen uns, wo das Riff beginnt. FAMILY CIRCUS hatte es gerade noch im Hellen geschafft und gab uns die richtigen Hinweise für ein sicheres ankern. Am nächsten Tag beschlossen wir noch einen einen kurzen Halt in der nächsten Bucht zu machen, dann aber noch weiter nach Segana, Santa Isabella zu fahren. Es regnete, der Himmel sah grau aus, doch die Menschen in ihren Kanus erschienen sehr freundlich und wenig aufdringlich. Wir tauschten ein paar Bohnen und Chili gegen ein Paket Kekse, Minze aus dem Garten gegen Zucker im Glas (die Menschen freuen sich hier über jedes leere Tomate Passata oder anderes schraubbares Glas) und verabschiedeten uns freundlich. Ein etwas längerer Aufenthalt wäre wahrscheinlich empfehlenswert. Wir allerdings fuhren einmal um die Ecke und schauten uns ein kleines Kreuzfahrtschiff an, dass in der Lagune vor wenigen Jahren einen Stein getroffen hatte und auf Grund einiger Leckagen gestrandet wurde. Betreten konnte man es nicht, aber es war schon ganz cool anzusehen. Die Menschen machten dort wirklich einen sehr netten Eindruck, doch unser Entschluss stand fest. Wir wollten weiter. Georg hatte am nächsten Tag Geburtstag und an dem Tag wollten wir nicht segeln, da war es schon besser heute noch weiterzuziehen.      

14.-17.10.2019 Segana, Santa Isabella

Es war schon dunkel als wir hinter Segana den Anker fallen ließen. Am Pier standen bestimmt noch 25 Leutchen; die Stimmung war fröhlich und im Hintergrund hörte man angenehme Musik. Wir freuten uns Georgs Geburtstagskuchen am nächsten Tag mit netten Menschen teilen zu können. Nach einem weiteren sehr köstlichem Pancake Geburtstagsfrühstück mit FAMILY CIRCUS, fuhren wir an Land und teilten einen großen Kuchen mit allen Schülern, die gerade von der örtlichen Grundschule kamen und mit allen anderen die am Strand waren. Man wundert sich wirklich wie kleine Stücke man schneiden kann und wie groß die Freude der Einheimischen ist. Diesmal reichte der Kuchen tatsächlich nicht ganz, doch just in case, hatte ich noch eine Packung Cookies eingepackt, worüber sich dann alle anderen freuten. Die Kids spielten am Strand und im Wasser mit dem Paddelbord unserer Segelfreunde, schnorchelten und hatten großen Spaß. Lino wurde von zwei Jungen im Kanu herumkutschiert und nahm proffesionellst die im Kanu liegende Dose in die Hand und schöpfte das hereintretende Wasser wieder heraus. 

Am Abend gab es dann ein gemeinsames Geburtstagsdinner auf FAMILY CIRCUS und am nächsten Tag surfte Mia zum ersten Mal auf einem Bord gezogen vom Dingi durch die Lagune. Zunächst mit Chris zusammen und dann alleine. Da waren wir mächtig beeindruckt und stolz auf unsere Wassernixe. Auch Georg schaffte es am Ende des Tages auf dem Brett zum Stehen zu kommen, nachdem der Versuch vom Pier aus aufs Brett bzw. Wasser runterzuspringen glücklicherweise ohne Verletzungen gescheitert war. Spektakulär sah es aus, doch dann probierte es noch einmal mit Technik und Kraft und tatatataaa da stand er! Sayo, die Kids und ich liefen kurz vor der Dämmerung noch eine kleine Runde durch das Dorf, das wir bisher immer noch nicht so richtig besucht hatten. So trafen wir den kleinen Roland (1 Jahr), der so fasziniert von unserer Kamera war und es liebte sich auf dem Display zu sehen. Lino und Roland hatten fast eine Augenhöhe und Lino verabschiedete sich herzallerliebst mit einer Umarmung von dem kleinen Jungen, der nicht wusste wie ihm geschah. Wir blieben noch einen weiteren Tag und reinigten die Bilge; Bodenbretter hoch und losgeputzt. Wir beseitigten die hier und da aufkommenden Stockflecken und putzten und putzten. Leider hatten wir seit Honiara neue Mitbewohner auf unserer ZIG ZAG: Kakerlaken. Scheiße, das ist ein ätzendes Gefühl, sag ich euch. Da sitzt ich abends am Laptop und schreibe, meine komplette Crew liegt in den süßesten Träumen und da krabbelt so ein Drecksvieh über den Boden. Wir haben es besprühen, töten und von Bord schmeißen können, hofften es war nur eine, die sich verirrt hatte. Fehlanzeige. Wir haben aufgerüstet. Der Krieg hat begonnen: Giftige Futterstellen, Gift zum verstreuen, RAID zum Sprühen, Kakerlaken Hotels, alles was unser in Panana gekaufter Vorrat (für den Fall der Fälle) und der hiesige Supermarkt hergibt. Ich hoffe so sehr, dass wir den Krieg gewinnen und zwar schnell. Ich hasse diese wie ich finde unschönen Viecher. Drückt uns die Daumen, sie schnellstmöglich auszurotten. Auch wenn sie die Dinosaurier überlebt haben, damals gab es noch kein RAID und Giftfallen…

Jedenfalls versuchen wir alles mal auszuräumen und unser wie ich finde schon sehr gepflegtes sauberes Schiff noch penetranter zu reinigen, um weder Nester zu übersehen und ihnen wenigstens ein ungemütliches hoffentlich kurzes Leben zu bescheren.

Hier auf dem Ankerplatz war eigentlich kein Kanu zum Boot rausgekommen, um irgendetwas anzubieten oder zu tauschen. Die Menschen waren sehr interessiert, freundlich und null aufdringlich. Eine echte Erholung. Lustigerweise paddelten an unserem letzten Tag ca. 20 Kanus um ZIG ZAG herum und sie beobachten einfach nur unser Leben und unser Räumen an Bord. Keiner kam näher oder sprach mit uns. Ein Lächeln, ein freundliches Hello, mehr nicht. Da wir vor lauter Räumen und dem vielen Regen nicht mehr ins Dorf gegangen waren, bat ich ein Kanu etwas näher zu kommen und gab ihm ein Wimmelbuch für Roland von Lino. Liebe Familie Faust, so schaffte es eines eurer viel angesehenen Wimmelbücher ‚Am Wasser‘ bis nach Santa Isabella.  

17.-21.10.2019 Morovo Lagoon

Am späten Nachmittag folgten wir FAMILY CIRCUS, die bereits am Abend zuvor aufgebrochen waren. Der Wind kam erstaunlicherweise von vorne, nicht allzu stark, doch seltsam war es schon. Wir luden unsere Batterien, machten Wasser und irgendwann am frühen Morgen drehte der Wind, wir konnten die Maschine stoppen und segeln. Wir kamen am Morgen in der Morovo Lagoon an. Chris und Sayo berichteten von einer angenehmen Ruhe ohne aufdringliche Kanus…das war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm. Hier wollte uns keiner mit Obst und Gemüse versorgen, große Boxen und Taschen waren gefüllt mit Holzschnitzereien; Meerestiere, Schüsseln, Spirits, Salatbesteck, Stäbchen zum Essen… Wir ließen uns zum Kauf einiger toller Handwerke hinreißen. Wir bezahlten mit einem alten Handy, Kleidung, Schuhen, Schulheften, Buntstiften und mit Geld. Das Handeln und Auswählen dauerte immer so seine Zeit, doch nun haben wir ein paar schöne Schätzchen an Bord. Einem der Carving Männer hatten wir unser undichtes Kanu anvertraut. Abends kam ein Boot vorbei und verkaufte uns für 3 Euro eine köstliche Makrele. Am nächsten Tag fuhren wir in Telina vor. Der Mann mit unserem Kanu, kam backbord längst und sagte er sei noch nicht fertig, stattdessen fragte er nach Zucker und Keksen.  Steuerbord kam ein weiterer Mann, der Schnitzereien an den Mann bringen wollte. Wir erklärten, dass wir nun nach Sheia, weiterfahren würden. Er kündigte an uns am Sonntag zu besuchen, denn morgen war Samstag; Sabbat für die Siebenten-Tags-Adventisten, da könnte er keine Geschäfte machen. In Sheia hatten die Herren einen ganzen Markt für uns organisiert auf dem sie ihre Carvings (Schnitzereien) darboten. Es war quasi unmöglich, nichts zu kaufen. Sehr schöne Kunstwerke, die wir gegen Spielsachen, Bettlaken und Geld eintauschten.

Eigentlich hatten wir vor noch an diesem Nachmittag zum Luma Pass umzusiedeln, doch dafür war es zu spät und das Dorf hatten wir uns auch noch nicht angesehen. Das taten wir dann am nächsten Morgen. Schwieriges Timing, da die Messen irgendwie von 9 bis 11:30 Uhr andauerten. Wir kamen als die Messe noch dran war, doch vor der Kirche standen ein paar Frauen mit ihren Kindern und ein junger Mann, der uns bereits am Tag zuvor freundlich begrüßt und uns ein paar Bohnen verkauft hatte, verließ die Kirche und führte uns durchs Dorf. Das Dorf ist wirklich sehr gepflegt, die Leute sind recht freundlich und ein Spaziergang ist lohnenswert, insbesondere hoch auf den Hügel, so dass man auf die gesamte Lagune schauen kann. Dann verabschiedeten wir uns und fuhren rüber zum Pass, wo Chris, Sayo und ich tauchen und Georg die Zeit mit den Kindern am Strand verbrachte, bzw. unser Dingi auseinandernahm, um Undichtigkeiten zu finden, da unser Dingi leider immer wieder Wasser ansammelte, wo es eigentlich trocken sein sollte. Der Tauchgang war sehr schön. Wir haben uns von der leichten Strömung von außen durch den Pass in die Lagune treiben lassen. Der Drop-Off (so nennt man die ‚Wand‘, die vom Riff hunderte Meter bis zum Meeresgrund führt) war so schön, das Wasser klar und die Korallen- und Fischwelt erneut so farbenprächtig und vielfältig. Definitiv empfehlenswert. Eine Schildkröte, zwei Haie, angenehme Strömung. Ein Genuss. Besonders cool fand ich es den großen Claims (Muscheln) zuzuschauen wie sie sich bei leichter Annährung schlossen und wieder öffneten. Am Nachmittag bekam ich das Angebot zur Übernachtung bei FAMILY CIRCUS. Lino war nun bereits zwei Jahre und ich stillte ihn immer noch mehrere Male am Tag und in der Nacht ließ er sich und mich nicht mehr als drei Stunden am Stück schlafen ohne zu trinken, obwohl er inzwischen auch jede andere Mahlzeit mitnahm. Ich wollte das beenden. Es fiel uns nur unglaublich schwer, dass auf dem Boot durch- und umzusetzen. Sayo und Chris boten ihre Extra Koje an und Georg fühlte sich fit und powervoll genug, um das Abstillen zu begleiten. So packte ich meine Zahnbürste und mein Kissen und nächtigte die nächsten zwei Nächte an Bord unserer Freunde. Nach vier Tagen hatten wir dann tagsüber und auch nachts vollständig abgestillt. Rückblickend wirkt es so schnell, doch Lino war taff und kämpfte mit allen Mitteln, jetzt wird mehr gekuschelt, er liebt es Bilderbücher zu schauen und Geschichten zuzuhören und er schläft immerhin meist bis 4 oder 5 durch und nach etwas kuscheln schläft er wieder ein. Geschafft! Mia hatte ich 22, Noah 20 und Lino nun fast 25 Monate gestillt. Auch irgendwie seltsam das Gefühl, aber der Zeitpunkt war da und ich danke Georg, Sayo und Chris und auch Mia und Noah für ihre Unterstützung.

Am Sonntagmorgen um 6:45 Uhr kam tatsächlich der erste Carver mit seinen Werken an Bord, gleich gefolgt von einem zweiten und der Dritte gab irgendwann auf und paddelte wieder weg. Wir kauften noch mehr Holzschüsseln und diesmal auch eine geschnitzte Schildkröte. Der Mann hatte es echt drauf. Dann wollten wir allerdings nur noch weg. Wir hatten genug Geld ausgegeben, schöne Stücke erworben, doch die Auswahl und insbesondere die Verhandlungen waren sehr zeitintensiv. Unser Kanu bekamen wir etwas angeschliffen zurück, der gute Mann hatte leider nicht mehr geschafft, da er noch andere Verpflichtungen hatte. Schade. Wir fuhren also einfach los und suchten uns ein herrliches Plätzchen zwischen ganz vielen kleinen Mangroveninseln; das perfekte Revier für Krokodile, doch auch auf dieser Expeditionstour mit dem Dingi bekamen wir keines zu Gesicht. Am nächsten Tag motorsegelten wir noch weiter bis zur Passausfahrt, ankerten, schliefen und fuhren am nächsten Morgen früh los in die Vonovono Lagoon.  

22.-26.10.2019 Vonovono Lagoon

Unser Ziel war Lola Island. Es gab eine kleine Chance die Mini Insel über vier davor gelagerte Riffe zu erreichen. FAMILY CIRCUS fuhr vor und schaffte es. Wir schafften drei von vier Riffen und auf dem letzten blieben wir trotz Hochwasser leider stecken. Alleine hätten wir es nicht probiert, doch die Wind- und Wellenverhältnisse waren friedlich, der Grund war Sand und wir fuhren langsam, langsamer und dann kamen wir nicht mehr von der Stelle. Chris kam mit dem Dingi und zog uns per Leine von der Mastspitze so sehr auf die Seite. Wir stellten uns alle aufs Seitendeck bzw. hing ich meine Kilos über die Reling und irgendwann waren wir wieder frei. Einen Versuch wagten wir noch. Vergebens. Dasselbe Spielchen nochmal und dann traten wir den Rückweg über die anderen drei Riffe an. Es dämmerte schon, doch wir hatten genaue Wegpunkte für die Einfahrt außen herum über die Munda Bar. Wir ankerten etwas weiter nördlich in der Lagune zwischen Nununggara Island und Nusapate Island. Lustigerweise konnten wir FAMILY CIRCUS am nächsten Morgen zwischen den Inseln hindurchsehen, Luftlinie 4 Meilen. Nach dem Frühstück brachen wir auf und genossen die wunderschöne Fahrt durch die Vonovono Lagoon. So viele kleine hübsche Inseln, türkises Wasser, kleine Strände, hohe Palmen, dichte Wälder und im Hintergrund hohe Berge von Arundel Island. Spektakuläre Landschaft. Ich fand sie noch beeindruckender als die Morovo Lagoon, und die war schön sehr hübsch. Gemeinsam besuchten wir das Resort auf Lola Island. Die Speisekarte war uns zu hochpreisig, doch wir durften etwas am Strand spielen und mit den kleinen Schwarzspitzen Riffhaien, die quasi bis an Land kamen, schnorcheln und sie vom Resort Pier beobachten. Außerdem feierten wir an diesem Tag, es war inzwischen schon der 24.10., ganz offiziell Mias Einschulung. Wir hatten zwar im August zum offiziellen Schulstart bereits mit einigen Übungen angefangen, doch heute gab es dann endlich auch die Schultüte, Muffins mit kleinen dekorierten Schultüten aus Fondant und wir hatten Zeit den Tag mit unseren Freunden von der FAMILY CIRCUS zu zelebrieren, bevor sie am nächsten Tag nach Ghizo aufbrachen und Sayo kurz darauf ihren Heimaturlaub antrat. Mia wusste von nichts und machte große Augen als wir sie mit der gewünschten Feen Schultüte und den Muffins überraschten.

Am nächsten Tag richteten wir dann einen guten Schreibtischersatz ein und starteten mit den offiziellen Schulbüchern. Mia war stolz und erledigte die ersten Aufgaben mit Begeisterung, stellte in den nächsten Tagen fest, wie sie manche Buchstaben und manch eine Zahl bisher doch immer leicht anders geschrieben hatte und hatte Freude daran es nun alles ganz richtig und korrekt zu schreiben. Die größte Herausforderung im Moment ist ihrer Konzentration zu stärken und bei der Sache zu bleiben auch wenn da noch zwei kleine Brüder irgendwo im Boot herumhuschen. Daran werden wir noch arbeiten. Step by step. Es läuft und wir sind guter Dinge. Mia liebt Zahlen und das Rechnen und langsam fällt der Groschen wie cool es wäre schon selber lesen zu können. Das Schreiben lernen strengt sie mehr an, aber wir sind ja gerade erst begonnen.

Von Lola Island aus fuhren wir am nächsten Tag noch für eine Übernachtung nach Boboe (sprich: Boy-Boy) Village. Der Priester der hiesigen Gemeinde begrüßte uns und wollte uns für 500 Solomon Dollar zu einer im 2. Weltkrieg gesunkenen Grumman F6F Hellcat, einem trägergestützten Jagdflugzeug führen. Wir einigten uns dann auf 20 US Dollar und etwas Sprit (das ist die Hälfte von den zunächst gefragten 500 Solomon Dollar). Ganz schon mühsam dieses ständige verhandeln, aber gut wir gewöhnen uns langsam dran. Mit ihm waren auch gleich ein paar Mädels und Jungs zu uns gepaddelt, Mia und Noah sprangen gleich zu ihnen ins Wasser und hatten großen Spaß. Noah hat noch eine kleine Schwimmhilfe und Mia ist schwimmtechnisch nun richtig fit und es bedarf keiner ständigen Beobachtung mehr. Sie blieb dann auch ca. 2 Stunden mit den Mädels im Wasser, während wir mit Noah und Lino das Wrack beschnorchelten. Lino schlief auf der Hinfahrt ein und wir legten ihn einfach ins Boot und er verschlief das Schnorchel Event und Rim Billy passte auf ihn auf. Das Wrack war sehr vollständig und lag ca. auf 8m Wassertiefe. Man sagt, es habe kein Sprit mehr gehabt und daher notgelandet. Gut vorstellbar, es sieht aus als wurde es dort einfach unter Wasser geparkt. Unterwegs zum Dorf wollten wir noch an einem Manta Spot halten, doch es waren keine Mantas in Sicht. Billy nutze die Gelegenheit und befragte uns, doch vor allem Georg (von Mann zu Mann) zum Unterschied zwischen Wunder und Magie. Er wollte am Abend darüber predigen, holte seine Notizen und einen Stift raus und ergänzte diese mit Georgs Gedanken. Vielleicht hätte er UNS zahlen sollen;-) Zurück an der ZIG ZAG, begann es kräftig zu regnen, so dass wir leider nicht mehr ins Dorf konnten. Mia verabschiedete sich von ihren Freundinnen und schwamm begeistert zurück zur ZIG ZAG. Am nächsten Morgen war kam Billy noch einmal mit seinem Laptop und der Bitte diesen zu laden und Filme rüberzuziehen und er wollte uns noch einmal zur Messe einladen. Wir lehnten diese Einladung diplomatisch ab und sagten wir würden gleich danach ins Dorf kommen. Groß und Klein strahlte uns an, die Menschen waren freundlich nicht so sehr skeptisch und distanziert wie ins vielen anderen Dörfern. Mia und Noah waren quasi gleich mit den Locals verschwunden und man hörte sie immer wieder laut lachen. Sie hatten Spaß. Billy zeigte uns seine wirklich große und schöne Kirche. Das Dach wurde von innen step by step mit Holzplanken verkleidet. Das Holz schlugen sie auf ihrem schönen Inselchen und verarbeiteten es mit aller Manneskraft im Dorf. Aus allen Richtungen kamen Männer und vor allem Frauen mit Schüsseln und Karaffen. Es gab eine Art Gemeindehaus; zu den Seiten hin teilweise offen, wo man sich jeden Samstag nach der Messe zum gemeinsamen Lunch traf. Wir wurden eingeladen, offiziell begrüßt und sollten uns dann als erste vom Buffet bedienen; Wassermelone, Papaya, Algen, Fisch, Reis und Laplap der Salomonen (ihr erinnert euch vielleicht noch an die Beschreibung vom Vanuatu Laplap; Maniok oder Yams, gerieben und diese Pampe in Slibbery Cabbage, wie sie ihn hier nennen, eingewickelt oder geschichtet). Dann kündigte sich die nächste Regenschauer an und ich eilte schnell zum Boot, um die Fenster zu schließen. Eigentlich wissen wir ja, das wir sie hier nicht auflassen können, doch heute sah der Himmel sooo trocken aus. Bei der Gelegenheit holte ich direkt ein paar Cookies für alle und so konnten wir uns für die Einladung zum Lunch revanchieren. Die Kinder waren inzwischen behangen von Blumenketten, die die älteren Mädels für sie gemacht hatten. Das war ein tolles Bild. Unser Plan war es allerdings noch heute Ghizo zu erreichen. Leider hatte unsere Linse des Fotoapparates ein Problem. Error 1. Sayo flog am nächsten Tag nach Kanada und wir wollten ihr die Linse zur Reparatur mitgeben. Das wäre großartig, wenn sie sie in drei Wochen wieder voll funktionstüchtig im Gepäck hätte. Die Einheimischen wiesen uns den Weg durch eine Passeinfahrt, die tief genug für uns sein sollte.   

Von Lola Island aus fuhren wir am nächsten Tag noch für eine Übernachtung nach Boboe (sprich: Boy-Boy) Village. Der Priester der hiesigen Gemeinde begrüßte uns und wollte uns für 500 Solomon Dollar zu einer im 2. Weltkrieg gesunkenen Grumman F6F Hellcat, einem trägergestützten Jagdflugzeug führen. Wir einigten uns dann auf 20 US Dollar und etwas Sprit (das ist die Hälfte von den zunächst gefragten 500 Solomon Dollar). Ganz schon mühsam dieses ständige verhandeln, aber gut wir gewöhnen uns langsam dran. Mit ihm waren auch gleich ein paar Mädels und Jungs zu uns gepaddelt, Mia und Noah sprangen gleich zu ihnen ins Wasser und hatten großen Spaß. Noah hat noch eine kleine Schwimmhilfe und Mia ist schwimmtechnisch nun richtig fit und es bedarf keiner ständigen Beobachtung mehr. Sie blieb dann auch ca. 2 Stunden mit den Mädels im Wasser, während wir mit Noah und Lino das Wrack beschnorchelten. Lino schlief auf der Hinfahrt ein und wir legten ihn einfach ins Boot und er verschlief das Schnorchel Event und Rim Billy passte auf ihn auf. Das Wrack war sehr vollständig und lag ca. auf 8m Wassertiefe. Man sagt, es habe kein Sprit mehr gehabt und daher notgelandet. Gut vorstellbar, es sieht aus als wurde es dort einfach unter Wasser geparkt. Unterwegs zum Dorf wollten wir noch an einem Manta Spot halten, doch es waren keine Mantas in Sicht. Billy nutze die Gelegenheit und befragte uns, doch vor allem Georg (von Mann zu Mann) zum Unterschied zwischen Wunder und Magie. Er wollte am Abend darüber predigen, holte seine Notizen und einen Stift raus und ergänzte diese mit Georgs Gedanken. Vielleicht hätte er UNS zahlen sollen;-) Zurück an der ZIG ZAG, begann es kräftig zu regnen, so dass wir leider nicht mehr ins Dorf konnten. Mia verabschiedete sich von ihren Freundinnen und schwamm begeistert zurück zur ZIG ZAG. Am nächsten Morgen war kam Billy noch einmal mit seinem Laptop und der Bitte diesen zu laden und Filme rüberzuziehen und er wollte uns noch einmal zur Messe einladen. Wir lehnten diese Einladung diplomatisch ab und sagten wir würden gleich danach ins Dorf kommen. Groß und Klein strahlte uns an, die Menschen waren freundlich nicht so sehr skeptisch und distanziert wie ins vielen anderen Dörfern. Mia und Noah waren quasi gleich mit den Locals verschwunden und man hörte sie immer wieder laut lachen. Sie hatten Spaß. Billy zeigte uns seine wirklich große und schöne Kirche. Das Dach wurde von innen step by step mit Holzplanken verkleidet. Das Holz schlugen sie auf ihrem schönen Inselchen und verarbeiteten es mit aller Manneskraft im Dorf. Aus allen Richtungen kamen Männer und vor allem Frauen mit Schüsseln und Karaffen. Es gab eine Art Gemeindehaus; zu den Seiten hin teilweise offen, wo man sich jeden Samstag nach der Messe zum gemeinsamen Lunch traf. Wir wurden eingeladen, offiziell begrüßt und sollten uns dann als erste vom Buffet bedienen; Wassermelone, Papaya, Algen, Fisch, Reis und Laplap der Salomonen (ihr erinnert euch vielleicht noch an die Beschreibung vom Vanuatu Laplap; Maniok oder Yams, gerieben und diese Pampe in Slibbery Cabbage, wie sie ihn hier nennen, eingewickelt oder geschichtet). Dann kündigte sich die nächste Regenschauer an und ich eilte schnell zum Boot, um die Fenster zu schließen. Eigentlich wissen wir ja, das wir sie hier nicht auflassen können, doch heute sah der Himmel sooo trocken aus. Bei der Gelegenheit holte ich direkt ein paar Cookies für alle und so konnten wir uns für die Einladung zum Lunch revanchieren. Die Kinder waren inzwischen behangen von Blumenketten, die die älteren Mädels für sie gemacht hatten. Das war ein tolles Bild. Unser Plan war es allerdings noch heute Ghizo zu erreichen. Leider hatte unsere Linse des Fotoapparates ein Problem. Error 1. Sayo flog am nächsten Tag nach Kanada und wir wollten ihr die Linse zur Reparatur mitgeben. Das wäre großartig, wenn sie sie in drei Wochen wieder voll funktionstüchtig im Gepäck hätte. Die Einheimischen wiesen uns den Weg durch eine Passeinfahrt, die tief genug für uns sein sollte.   

 27.-30.10.2019 Ghizo

Wir fuhren langsam und mit ca. 20cm unter dem Kiel kamen wir durch und ca. 2,5 Stunden später ankerten wir wieder neben FAMILY CIRCUS, direkt vor dem Fat Boys Resort. Wir gönnten uns etwas und aßen dort gemeinsam zu Abend. Welch ein Luxus, kommt unterwegs mangels Möglichkeiten und Budget nicht so oft vor. Wir genossen den Abend und winkten Sayo nach Kanada am nächsten Morgen als ihr Flieger über unseren Booten dahin flog. Am Nachmittag bekam Chris ein neues Crewmitglied eingeflogen. Jim aus Kanada; er sollte Chris in den Nächsten Wochen zur Hilfe gehen, während Mama Sayo Zuhause ihre 8-jährige Tochter und ihre Freundinnen besuchte und dann mit vielen Ersatzteilen für beide Boote wieder zurückkam. Wir verlegten die Boote am folgenden Tag vor Ghizo Stadt. Eier, Milch, Fleisch, Diesel, Benzin, Obst, Gemüse, Auschecken und Abfahrt, das war der Plan, den wir auch umsetzten. Ghizo gefiel mir wesentlich besser und war viel sauberer als Honiara. Insbesondere der Markt war ein Traum. Das Supermarktangebot in Honiara war etwas größer, doch wir brauchten nicht mehr viel, unsere Schränke waren noch gut gefüllt. Wir hopsten vor Dunkelheit noch ein paar Buchten weiter und verräumten die Einkäufe. Ich hatte ein wenig Magenprobleme, doch alle anderen schwangen sich ins Dingi und beschnorchelten und betauchten ein 136 Meter langes Wrack aus dem zweiten Weltkrieg, die Toa Maru 2, und zumindest die Großen kamen schwer begeistert zurück. Mia und ich machten viel Schule, da wir am Tag zuvor aufgrund des strammen Stadtbesorgungsplans nichts gemacht hatten, es regnete immer wieder und wir bereiteten die Schiffe für einen etwas längeren Tagestörn am nächsten Tag vor. Mit großen Schritten näherten wir uns Papua Neuguinea. Next stop, immer noch Salomonen: Shortland Islands.

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