Der gestern erwähnte Sturm in der Tasmanischen See hat uns, wie schon erwähnt, jede Menge Wellen geschickt. Netterweise kommen diese nun von hinten, eine riesige Hügellandschaft mit 3-4 Meter hohen Erhebungen die sich in beide Richtungen bis zum Horizont ziehen. Den ganzen Tag schon wird die ZIG ZAG langsam auf die Hügel angehoben nur um dann ebenso langsam wieder im Wellental zu verschwinden. Der Weg runter sorgt immer für ein wenig Beschleunigung, weil, nun ja, es halt abwärts geht wie beim Wellenreiten. Die letzte Nacht war recht ruhig, abgesehen von unseren Kurs kreuzenden 190 Metern Stahl auf die jemand „Yutai Breeze“ gepinselt und hinten eine panamesische Flagge befestigt hat. Begegnungen mit anderen Fahrzeugen auf dem Meer sind immer ein wenig besonders, es gibt das Gefühl nicht alleine zu sein, was man aber doch ist, sowie die Gewissheit nicht umsonst nachts Wache zu gehen. Das Frachtschiff fährt sogar einen Schlenker für uns was den normalen Gepflogenheiten einem Segelboot gegenüber entspricht.
Wir riechen das Land noch nicht, die Gedanken kreisen schon ums Ankommen. Wenn unsere Segelstrecke Neuseeland-Tonga nach Europa übertragen in Entfernung und Richtung der Strecke Gibraltar-Gießen entspricht, dann sind wir im Moment etwas nördlich des Genfer Sees. Wir planen nun die südlichste Insel von Tonga anzulaufen, nachdem wir überlegt hatten entweder zu einem uns bekannten schützenden Ringriff auszuweichen (das Minerva Riff, siehe auch unsere älteren Berichte über dieses Riff) oder südlich von Tonga auf See den Durchgang eines Tiefdruckgebiets abzuwarten. Dieses Tief soll innerhalb eines halben Tag am Sonntag abend bis Montag morgens bei Tonga durchziehen, unangenehme 30 Knoten Wind (in Böen 45 Knoten, das sind knapp 85 km/h) inklusive. Nachdem die zurückgelegten Distanzen der letzten Tage ausrechend groß waren, werden wir nun noch einmal die Beine in die Hand nehmen und versuchen vor dem Tiefdruckgebiet in Tonga einzutreffen. Unser Navicomputer sagt uns aktuell eine Ankunftszeit am Sonntag mittag voraus.
Die Hauptinsel des Königreich Tongas anzusteuern, zumal von Süden wie wir das gerade machen, ist mit genauer Navigation und ausreichend Sonnenlicht verbunden. Die Einfahrt um die Ostseite der Insel beschreibt eine Reihe von Schlenkern die zu beachten sind wenn man das Riff nicht genauer erkunden möchte. Wen dies interessiert schaut gerne auf Google Maps, sucht die Insel Tongatapu und versucht mal mit dem Finger durch tiefes Wasser zum Haupthafen zu kommen. Alternativ gibt es online Seekarten unter openseamaps (auch hier gerne mal googlen für den Link) – in dieser findet man auch einige Tonnen, welche die Einfahrt markieren und uns am Sonntag als Wendemarken dienen werden.

2 Replies to “Sechster Tag auf See – Neuseeland to Tonga”

  1. Daniel says:

    Hey ihr Segler,
    es macht super viel Spaß euren Blog zu lesen. Es scheint ein wenig irreal, dass ihr mitten auf dem Meer seid. Ich denke Ihr könntet zur eurer Reise ein Buch verfassen :), besonders jetzt wo es mit dem Tiefdruckgebiet hinter euch spannend wird.
    Ich wünsche euch noch eine gute Weiterfahrt und am Sonntag eine gut kreuzende Ankunft von Osten aus.
    Beste Grüße aus Köln
    Daniel

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  2. Silke says:

    Joten Tach leev Abenteurer!!!!

    Pirate wild und frei…leeven Herjott stonn üch bei…..in Gedanken sind wir gaaaaaaaaz oft bei Euch….Macht weiter so ihr Lieben.

    Dreimol Kölle Ahoi

    Silke und Paule

    Antworten

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