Hallo von unterwegs,

einen anstrengenden Segeltag später stehen wir kurz vor der Ankunft in Panama. Dort werden wir in ca. sechs Stunden ankommen. Unser erstes Ziel in Panama werden die Inseln des San Blas Archipels sein. Unzählige Inseln sollen es sein, eine schöner als die andere. Wir haben das Ziel herauszufinden, welche die schönste ist. Die meisten davon erheben sind vielleicht einen Meter aus dem Meer.
Folgendes wissen wir bereits über dieses Reiseziel:
Auf den San Blas Inseln leben die Kuna Indianer. Ihre Hütten sind auf Stelzen auf die flachen Inseln gebaut, teilweise stehen die Hüten im Wasser. Alle paar Jahre muss eine der Insel aufgegeben werden weil der Meeresspiegel zu hoch für eine dauerhafte Besiedelung ist. Eine Kultur auf dem Rückzug, und wir können zuschauen wie im Zoo. Die Kuna sind autonom, verwalten ihre Inseln selber. Abends kommt in jedem Dorf der “Congresso” zusammen welcher das Zusammenleben regelt. Dem Congresso stehen drei Häuptlinge vor um die sich die restliche Inselbevölkerung ringförmig gruppiert (die Helfer der Häuptlinge innen, dann die Frauen, dann die Männer). Alles wird ausdiskutiert, bis zum allerkleinsten Detail, egal was es ist und wie lange es dauert. Damit keiner einschläft haben einige der Teilnehmer die ganz spezielle Aufgabe, hin und wieder spitze Schreie auszustoßen. Mich belustigt das gerade ungemein und ich glaube, dieses Prinzip währe lohnenswert auf bestimmte Business Meetings übertragen zu werden: Während irgendein wichtiger Mensch seine Powerpoint-Karaoke-Show abzieht, eine Hälfte der Teilnehmer sich mit Bullshit Bingo über Wasser hält und die andere Hälfte interessiert weg nickt macht irgendwer, urplötzlich und aus dem Nichts, einen heiseren hohlen Schrei der genau so schnell wieder abbricht, ganz so als wäre ein Bagger auf einen drei Meter großen Truthahn gefallen. Wenn ich so drüber nachdenke möchte ich unbedingt schnell wieder arbeiten gehen!

Na gut, mit “schnell” meine ich natürlich in ca. drei Jahren. Aber dann!!!

Dann haben die Kuna Indianer noch eine witzige Eigenart, und die hat, soviel ich bis jetzt sagen kann, mit ihrer Sprache zu tun und treibt mir vor lauter Kichern die Tränen in die Augen. Eigentlich steht es mir noch gar nicht zu darüber zu urteilen, da ich noch keinen Kuna sprechen gehört habe. Aber wenn ich aus der Art wie sie ihre Inseln benennen Rückschlüsse auf die Sprache ziehen darf, dann werde ich mich echt zusammenreißen müssen. Seht selbst: Wichhubhuala, Yansaladup, Kansaladup, Naguarchirdup, Koledup oder Ogopoiardup. Oder mein Favorit: Olosuicuidup. Ohh, ich freue mich schon jetzt. Da ich neuen Sprachen immer auf offene und humorvolle Art begegne (heißt: ich reiße erst mal nach Kräften Witze drüber um mit dem Neuen fertig zu werden) haben auch diese abgelegenen Inseln das Recht von mir auf die Schippe genommen zu werden. Ach ja, eine Erkenntnis habe ich ansonsten auch schon über diese Sprache: “Dup” wird wahrscheinlich Insel bedeuten. Die restlichen Kuna-Wörter zu lernen wird mir sicherlich ebenso viel Freude bereiten wie dieses erste. Sprachen lernen mit Spaß eben!

Ok, soweit von der ZIG ZAG für heute, gehabt euch wohl,
Georg und Crew

PS: Wir sind aktuell hier: 9°55N 78°05W

 

5 Replies to “Positionsreport – Kurz vor Ankunft in Panama”

  1. mamaomaangelika says:

    georg, mit dir Vokabeln früher zu üben war nicht so lustig , vielleicht waren englische und französische Vokabeln zu einfach. allen alles liebe mamapferdmenges

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    1. Stefan Lenßen says:

      Halli Hallo das ist sooo spannend mit euch. Ich freue mich schon auf die Fotos , die bestimmt bald kommen;-) Ihr seid sooo zu beneiden……
      Ach ja ich träume dann mal weiter…. Euch eine schöne spannende Zeit….
      LG Petra

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  2. Karen und Co. says:

    Moin!
    Ja, viel Spaß beim Lernen, irgendwann könnt ihrs, alles eine Frage der Aufenthaltsdauer… Falls die Zeit nicht reicht, wir empfehlen euch jetzt schon den polynesischen Raum (z.B. Niuatoputapu (von den Engländern gerne als New Potato genannt, da ihnen die Aussprache der einzelnen Silben schwer fällt) in Tonga oder die schönen Neuseeländischen Orte Kawakawa, Tutukaka, Kerikeri…).
    Ansonsten viel Spaß beim Schnorcheln und buddeln im Sand,
    Karen, Niklas, Ilka und Peter

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