Bon tardi,
Am 29.2. schon vor mehr als zwei Wochen hieß es „Bon Bini na Curacao“ (Herzlich Willkommen auf Curacao). Georg erreichte diese Fleckchen der Karibik bereits zum zweiten Mal per Schiff…wenn man unsere Futschi Kato (Shark 24) denn als Schiff bezeichnen mag:-) 2004 hatten wir sie nach unserer Atlantiküberquerung hier in „Spaanse Water“ verkauft. Ich war damals nach unserer Ankunft auf Barbados zu einem etwas verspäteten Praktikumsstart im Curacao Sea Aquarium für 10 Monate nach Curacao weitergeflogen, Georg kam dann nach 3 Monaten nach. 2005 habe ich 5 weitere Monate hier meine Abschlussarbeit gestaltet und 2008/2009 sind Georg und ich noch einmal auf Flitterwochen hier gewesen. Jajaja…da kamen jetzt so einige Erinnerungen hoch! Interessant, wie sehr wir uns doch Zuhause fühl(t)en auf der Insel! Wir haben immer gesagt wir haben noch eine Hängematte auf Klein Curacao (unbewohnte Koralleninsel östlich von Curacao). Nun waren wir mal wieder da!
Nach einer spannenden dreitägigen Überfahrt von Dominica nach Klein Curacao, ließen wir den Anker in den wunderschönen weißen Sand fallen. Warum die Überfahrt so spannend war? Naja sagen wir mal so: unserer Crew hatte bereits im Martinique deutliche Verstärkung bekommen. Unsere Freunde Korinna und Sebastian waren mit ihrem 8-monatigen und dreijährigem Sohnemännern an Bord und nach einem kurzen Schlag entlang der Küste Martiniques und einem Tagestrip nach Dominica (Details und Fotos folgen noch), segelten sie 3 Tage und Nächte mit uns auf unserer ZIGZAG über das Karibische Meer nach Klein Curacao. Das war ein Abenteuer! Tag und Nacht auf dem Wasser zu sein ist für uns immer noch spannend und sehr anstrengend, ermüdend und meist haben wir uns erst nach ein paar Tagen wieder an den Seegang und Bordalltag gewöhnt und es wird schön da draußen auf dem Wasser. Doch diesen Status haben wir meist erst ab dem dritten Tag erreicht. Wie das wohl wird mit einer 8-köpfigen Crew, haben wir uns schon gefragt?! Doch wir waren uns sicher, wenn wir das Abenteuer mit jemandem wagen können, dann mit dieser Besatzung! Von Sebastian wussten wir, dass er nicht besonders Seefest sein wird:-) Aber wie er immer sagte „Das werden wir schon überleben“. Sebastians Devise war zunächst zu steuern, später dann und das für die kommenden 3 Tage, nicht bewegen, den Horizont betrachten und sich aufs Überleben zu konzentrieren:-) Damit war er erfolgreich. Steuerbord achtern nahm er im Cockpit Platz und konzentrierte sich aufs überleben. Jakob kommt was die Seetüchtigkeit angeht auf seinen Papa; seine Devise war erst müde werden, spucken, schlafen und dann ganz normal spielen. Er hat sich an den Wellengang gewöhnt und alles war gut. Der kleine Paul hat das auch ganz großartig gemacht, er hat besonders viel geschlafen und liebte insbesondere Noahs Hängematte unter Deck. Korinna war der Hammer, sie hat ihre drei Männer und sich mit Bravour gemanagt. Sie war so tough, dass sie neben dem Auswaschen von bespuckten Decken, dem füttern der drei Jungs (dem einen Reisetabletten, dem anderen ‚Leicht und Cross‘ und dem Mini Keuck gleich eine ganze Breimahlzeit) sogar noch zum Kochen beitragen konnte. Respekt, dass ihr euch drauf eingelassen habt! Danke, dass ihr da wart, nun gibt es noch jemanden Zuhause, der ein bisschen mehr ‚versteht‘, was wir hier machen:-)
Da waren wir also nach 3 Tagen auf Klein Curacao und beschlossen auch dort gleich zwei Nächte zu bleiben. Was will man mehr…Land in Sicht UND in Dinghynähe, wunderschöne Strand, Schildkröten im Wasser und schattenspendende kleine Hütten.

Einen Tag vor dem geplanten Rückflug der Familie Keuck nach Deutschland öffnete sich die Emmabrug, die schwimmende Pontonbrücke, das Wahrzeichen von Willemstad in Curacao für uns. ZIG ZAG lag dann nach den Kanaren das erste Mal wieder an einem Steg in der Marina im Schottegat.
Aus 2,3 Tagen wurden 18 und wir legen gleich ab. Wir haben nach 6 Besucherwochen in den letzten 18 Tagen sehr viel am Boot gemacht und organisiert.
Die Sprayhoodnut ist neu angeschraubt, die Bimini Stockflecken im Bimini beseitigt , abgerissene Knöpfe der Sprayhood wurden ersetzt, 2 Ventilatoren im Boot montiert, Vorräte gecheckt, aufgefüllt, die Buglaterne repariert, das Segel zum Segelmacher gebracht (Vorliegspannertasche reparieren lassen), Georg checkte den Motor; Getriebeöl, Wasser- und Luftfilter, das Batteriewasser aufgefüllt, die Medikamente sind gecheckt und teuer ergänzt, die Versicherung versorgten wir mit weiteren notwendigen Informationen wie Segellebensläufe, Auflistung von Sicherheitsmitteln, aktuellen Fotos des Bootes, Nachweis einer Rigg- und Motorinspektion und einer Routenplanung, damit wir bzw. unsere ZIG ZAG auch ab dem Panama weiter Vollkasko versichert ist…ist ja schließlich unser Zuhause.
Und neben all diesen Dingen bekam Georg eine Wurzelkanalbehandlung, ich eine Zahnfüllung, Georg ein Langzeit EKG und ich besuchte einen Gynäkologen. Hoffentlich waren das die letzten Arztbesuche für eine lange lange Zeit. Wir verbrachten genau einen Nachmittag am Strand…Mia freut sich jetzt insbesondere auf die San Blas, denn außer Strand gibt’s da wahrscheinlich nicht viel;-).
So nun habt ihr einen Minibericht unserer letzten längeren Überfahrt und ein paar Eindrücke unseres arbeitsreichen Curacaoaufenthaltes. 2,5 Wochen später, quasi jetzt geht es weiter zu den San Blas Inseln – Panama. Wir sind ca. 5 Tage unterwegs und hoffen auf einen netten Wettergott. Jimmy Cornell schreibt über das bevorstehende Stück: „Das Stück kann sehr rau werden. Viele erfahrene Segler haben die Passage über das Karibische Meer als die härteste ihrer gesamten Weltumsegelung bezeichnet…viele Boote wurden durch die steilen achterlichen Seen aufs Wasser gedrückt oder überspült. Einige gingen auch an der Kolumbianischen Küste verloren, nachdem sie durch den starken Strom dorthin versetzt worden waren…“ Doch gibt’s auch einige Tipps im Buch wie und wann man am Besten fahren sollte. Dem folgen wir natürlich möglichst. Wir haben das Wetter nun einige Zeit beobachtet und hoffen das die oft heftigen Windverhältnisse vor der Küste Kolumbiens so bleiben wie vorhergesagt oder schwächer sind. Auf den San Blas bleiben wir ca. 2 Wochen bis es nach Colon geht. Dort organisieren wir dann die Durchquerung des Panamakanals. Die Inselberichte und die passenden Fotos der gesamten Karibik gibt’s dann step by step ab Panama.
Frohe Ostern schon einmal und drückt uns die Daumen, das es nicht ganz so haarig wird:-)
Ayooo

Irene, Georg,

Mia, die ganz toll schwimmen (mit Flügeln) gelernt hat und Noah, der pünktlich mit 6 Monaten sitzen und nun seid drei Tagen auch krabbeln gelernt hat….

 

 

3 Replies to “Ayo Curaçao”

  1. Reinhard und Walburga says:

    Hallo Ihr lieben Weltumsegler,

    mit Begeisterung lesen wir Eure Berichte, ganz toll. Acht Leute an Bord bei insgesamt 4 Kindern ist schon eine Leistung. Wir wünschen Euch ruhiges Fahrwasser vor Kolumbien, ein gute Panama-Durchquerung, keine weiteren Arztbesuche und vor allem eine erholsame Segelzeit.
    In viel kleinerem Maße planen wir geraden den Götakanaltörn im Sommer – aber das ist Garnichts gegenüber Eurer Weltumsegelung.

    Also, Mast & Schotbruch und alles Gute für Euch

    Reinhard und Walburga

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